Rabu, 01 Februari 2012

Der neue BMW ActiveHybrid 5 im Test


Lissabon (Portugal), 31. Januar 2012
Die starke Steigung geht unser schwerer Wagen rein elektrisch an. Nach ein paar Metern schaltet sich beinahe unmerklich der Sechszylinder-Verbrenner zu. Wir sind im neuen BMW ActiveHybrid 5 unterwegs, dem jüngsten Hybrid-Spross der Bayern.
Auftritt extrem wichtig
Der 5er als Vorzeige-Business-Limousine der Bayern ist optisch bekannt, oder? Beim Hybrid-Modell scheint es BMW offenbar sehr wichtig, dass die Antriebsart als solche von außen erkennbar ist. So prangt an den C-Säulen die Modellbezeichnung "ActiveHybrid 5" mit richtig fettem Bling-Effekt. Ein Schelm, wer sich fragt, warum bei sämtlichen anderen 5ern die Motorisierung nicht derart zur Schau getragen wird.
Spezial-Navi ist Serie
Innen hält der Hybrid, was das Kürzel "5er" dem Fahrer verspricht: Großzügiges Platzangebot, tolle Sitze, elegant unterkühlter technischer Stil und perfekte Verarbeitung. Das Navi gehört zum Serienumfang und dies hat seinen Grund: Wenn dem ActiveHybrid 5 ein Ziel vorgegeben wurde, ermittelt das Hybrid-System an Hand topografischer Navi-Daten, wann welcher Fahrzustand optimal eingesetzt werden kann. Außerdem kann der technikinteressierte Insasse am Multimedia-Bildschirm die Energie-Flüsse seines Fahrzeugs überwachen. Zudem wird per Balkendiagramm dargestellt, ob wir gerade Energie verschleudern oder durch Rekuperation in kleinen Dosen zurückgewinnen. Eine Vierzonen-Klimaautomatik und eine Standklimatisierung gibt BMW dem Hybrid-5er auch noch serienmäßig mit.
Weniger Stauraum

Eine Platzeinbuße muss aus dem Kofferraum vermeldet werden: Dort passen jetzt nur noch 375 Liter Gepäck hinein. Die hinter den Rücksitzen verbaute Lithiumionen-Batterie macht sich mit allem Drum und Dran auf 145 Liter Raum breit. An der Kofferraum-Innenverkleidung wird natürlich mit einem breiten "ActiveHybrid Power Unit"-Schriftzug auf den Platzräuber hingewiesen. Und wer keine anderen Sorgen hat: Die zu Tode zitierten und eher selten transportierten Golfbags passen auf jeden Fall noch in ausreichender Zahl ins Heck.

Zweimal Komfort
Die Fahrwerkseinstellung "Normal" ist bei der 5er-Limousine verschwunden. Jetzt nennt sich dieser Modus "Comfort" – noch weicher wird es mit "Comfort plus". Diese Einstellung ist allerdings nur im Rahmen der Dynamischen Dämpfer Control gegen 1.300 Euro Aufpreis zu haben. Den optimalen Sparmodus ruft der Fahrer mit "Eco pro" auf. Und wer mal wieder richtig rauftreten möchte, kann sich in den Leveln "Sport" und "Sport plus" austoben. Comfort passt für ermüdungsfreie Fahrten über Stunden – selbst bei gehässigen Geschwindigkeits-Buckeln müssten wir eigentlich nicht abbremsen, da der Wagen sanft über sie hinwegbügelt. Comfort plus scheint eher für den klassisch veranlagten Amerikaner gedacht zu sein: Uns ist diese Stellung ein bisschen zu schwammig. Sport und Sport plus bringen einen deutlichen Dynamik-Gewinn und lassen die Insassen spüren, wie athletisch so eine große Hybrid-Limousine unterwegs sein kann. Die Lenkung passt zur jeder Einstellung perfekt: Bei Comfort plus ist sie watteweich und bei Sport plus schön direkt.
Kleine E-Maschine zum Sparen
Beim ActiveHybrid 5 arbeitet ein Sechszylinder-Reihen-Benziner samt Twinturbo-Aufladung mit einem Elektromotor zusammen. Der Verbrenner leistet 306 PS, die E-Maschine ist für 40 kW (55 PS) gut. Die maximale Systemleistung gibt BMW mit manierlichen 340 PS an. Zum Drehmoment steuern der Sechszylinder 400 und der Elektromotor 210 Newtonmeter bei. Das Gesamtsystem generiert bis zu 450 Newtonmeter. Das Elektro-Aggregat bezieht seine Energie von einer flüssig gekühlten Lithiumionen-Batterie mit 96 Zellen. Der Hochvoltspeicher hält voll geladen 1.350 Wattstunden bereit. Schon an den trockenen Daten lässt sich ablesen, dass die Bayern hier keinen fahrenden Vorwurf auf die Räder stellen wollten: In 5,9 Sekunden geht es von null auf 100 km/h, bei 250 km/h wird elektronisch abgeregelt. Das Ganze soll mit einem Durchschnittsverbrauch von 6,4 Liter pro 100 Kilometer einhergehen. Bei unserer Testfahrt zeigte der Bordcomputer Verbräuche zwischen 6,9 und 9,0 Liter an.
Kaum zu merken
Wir fahren los und sind lokal emissionsfrei unterwegs: Der Elektromotor reicht, um vom Parkplatz zu rollen. Unter idealen Bedingungen sollen vier Kilometer rein elektrische Fahrt mit Geschwindigkeiten von bis zu 60 km/h drin sein. Obwohl dies gerade für den Stadtverkehr wünschenswert wäre, ist dort die elektrische Reichweite wegen der vielen Abbrems- und Anfahr-Vorgänge deutlich kürzer. Einen Knopf zum Erzwingen der rein elektrischen Fahrweise gibt es nicht: Das Steuerungssystem entscheidet selbst, wann und wie viel Energie aus dem Akku freigegeben wird. Im Modus Eco pro fühlt sich die Steuerung am ehesten bemüßigt, auf die lokal emissionsfreie Fahrweise umzuschwenken. Außerdem wird jetzt energiesparend klimatisiert, was zum Beispiel ein etwas langsameres Runterkühlen des Innenraums bedeutet. Das Zuschalten des Verbrenners hören wir leise und erkennen es natürlich an der nach oben schnellenden Nadel des Drehzahlmessers. Zu spüren ist nichts – der Zuschaltvorgang verläuft vollkommen ruckelfrei.

Segeln und Rekuperieren
Auch Segeln kann der Bayer ziemlich schnell: Bis zu Geschwindigkeiten von 160 km/h wird der Antriebsstrang entkoppelt, um Widerstände zu minimieren. Nur noch vom Luft- und Rollwiderstand gebremst, gleitet der Wagen dann mit minimalem Geschwindigkeitsverlust und beinahe null Verbrauch dahin – die Klimatisierung läuft wegen der Standklimatisierungsfähigkeit während des Segelns weiter. Ansonsten rekuperiert das System wo es nur kann, gewinnt also so viel Energie zurück wie möglich. Das Segeln bekommen wir immer nur sehr kurze Zeit hin, dann ist der Sechszylinder wieder mit von der Partie. Auch hier spüren wir rein gar nichts von der Regelung.
Sport mit acht Gängen
Der Elektro-Synchronmotor des ActiveHybrid 5 sitzt im Gehäuse der Achtgangautomatik an der Stelle, wo vorher der Drehmomentenwandler seinen Platz hatte. Die Schaltung arbeitet unmerklich und wir können mit enormer Dynamik über den Asphalt pfeifen. BMW wäre nicht BMW, wenn der Elektromotor nicht auch noch zur Fahrspaßerhöhung beitragen muss: Beim Beschleunigen kann er dem Verbrenner unter die Arme greifen und somit für gehörigen Vortrieb sorgen. Dabei lassen sich die acht Gänge auch passend mit Schaltpaddles einlegen. Ein Start-Stopp-System ist beim Hybriden selbstredend mit dabei.

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